Glossar, Lexikon

Auf dieser sich ständig in Erweiterung befindlichen Seite finden Sie Erläuterungen zu wichtigen Fachbegriffen, sprechen Sie mich aber bei Unklarheiten gerne an!

Eines sei vorausgeschickt:

Niemand weiß genau, wie die Psyche des Menschen wirklich „funktioniert“. Man kennt heute aus vielen wissenschaftlichen Untersuchungen einige der wahrscheinlichen Bedingungen für die Entstehung psychischen Leidens, was dazu geführt hat, dass von verschiedenen Fachrichtungen jeweilige Modelle und Annahmen formuliert wurden.

Eine gute Entwicklung ist auch aus meiner Sicht, dass sich die früher eher „feindlich“ gesonnenen „Schulen“ heute mehr und mehr im Sinne eines „integrativen Psychotherapie-Verständnisses“ annähern und Psychotherapeuten auf der Basis Ihrer jeweiligen Methode gut daran tun, auch Konzepte anderer Fachgruppierungen mit einzubeziehen.

Es geht um das Wohl und die positive persönliche Entwicklung der Patienten, also von Ihnen!!!

Viel Spaß beim Stöbern!!!

Analytische Psychologie

(A. P.) oder auch Komplexe Psychologie ist eine psychotherapeutische und psychologische Schule, die von Carl Gustav Jung nach dem Bruch mit Sigmund Freud im Jahre 1913 gegründet wurde.
Die Analytische Psychologie beschäftigt sich, ähnlich wie die Psychoanalyse, mit den unbewussten Einflüssen auf die Psyche des Menschen. Hierbei geht sie davon aus, dass das Unbewusste einen weit größeren Einfluss auf die bewusste Wahrnehmung hat. Jung und seine Nachfolger haben insbesondere die symbolischen Ausdrucksmöglichkeiten dieses Unbewussten hervorgehoben und versucht, diese psychotherapeutisch zu nutzen. Die A. P. zählt zu den so genannten Einsichtstherapien, die darauf ausgelegt sind, dem Kranken die Einsicht in sein psychisches Leiden zu vermitteln und durch diese Einsicht Veränderungen im Handeln und Erleben zu ermöglichen. Auch wenn der Einsicht dabei eine große Rolle zugeschrieben wird, so kommt doch der im Verlauf der Therapie entstehenden Beziehung sowie deren Analyse eine wichtige Bedeutung zu, um den Prozess der Auseinandersetzung sowohl einzuleiten als auch im Sinne des Patienten voranzutreiben.
Eine der Grundannahmen der analytischen Psychologie ist, dass psychische Störungen, ähnlich wie in der Psychoanalyse und der Individualpsychologie, durch einen Konflikt zwischen Erfüllung und Abwehr des Triebes wie bei Sigmund Freud sowie der Überkompensation von Minderwertigkeitsgefühlen wie bei Alfred Adler entsteht. Somit setzt auch die A. P. den Beginn einer psychischen Störung hauptsächlich in der Kindheit an. Darüber hinaus kann der Beginn auch in der Mitte des Lebens liegen, wo im Zuge des fortschreitenden Individuationsprozesses neue Lebensziele zu Konflikten führen.
Die A. P. sieht sich als prospektiv ausgerichtete Therapie, d. h., die Symptome einer psychischen Krankheit sind nicht nur schädliche Warnzeichen, sondern enthalten auch ein Streben auf etwas Positives hin. Daraus leiten sich auch die Methoden ab, die zur Heilung einer psychischen Erkrankung führen sollen. (Quelle: Wikipedia)

Angst

ist ein menschliches Grundgefühl (neben Trauer, Wut, Scham, Liebe und Freude), welches sich in als bedrohlich empfundenen Situationen als Besorgnis und unlustbetonte Erregung äußert. Auslöser können dabei erwartete Bedrohungen etwa der körperlichen Unversehrtheit, der Selbstachtung oder des Selbstbildes sein. Begrifflich wird dabei die objektunbestimmte Angst von der objektbezogenen Furcht unterschieden.
Evolutionsgeschichtlich hatte die Angst eine wichtige Funktion als ein die Sinne schärfender Schutzmechanismus, der in tatsächlichen oder auch nur vermeintlichen Gefahrensituationen ein angemessenes Verhalten (etwa Flucht) einleitet. Angst kann sowohl bewusst als auch unbewusst wirken. Entstehen durch Angst andauernde Kontrollverluste oder Lähmungen, wird von einer Angststörung gesprochen.
Die körperlichen Symptome der Angst sind normale (also nicht krankhafte) physiologische Reaktionen, die bei (einer realen oder phantasierten) Gefahr die körperliche oder seelische Unversehrtheit, im Extremfall also das Überleben sichern sollen. Sie sollen ein Lebewesen auf eine „Kampf- oder Flucht-Situation“ vorbereiten:

  • Erhöhte Aufmerksamkeit, Pupillen weiten sich, Seh- und Hörnerven werden empfindlicher
  • Erhöhte Muskelanspannung, erhöhte Reaktionsgeschwindigkeit
  • Erhöhte Herzfrequenz, erhöhter Blutdruck
  • Flachere und schnellere Atmung
  • Energiebereitstellung in Muskeln
  • Körperliche Reaktionen wie zum Beispiel Schwitzen, Zittern und Schwindelgefühl
  • Blasen-, Darm- und Magentätigkeit werden während des Zustands der Angst gehemmt.
  • Übelkeit und Atemnot treten in manchen Fällen ebenfalls auf.

Neben diesen individuellen Reaktionen hat das Zeigen von Angst (etwa durch den charakteristischen Gesichtsausdruck oder durch Sprache) gegenüber Anderen den sozialen Sinn, um Schutz zu bitten. Diese sinnvollen – wahrscheinlich angeborenen – Reaktionen klingen nach Ende der bedrohlichen Situation relativ schnell wieder ab.
Die körperlichen Ausdrucksformen der Angst sind die gleichen, unabhängig davon, ob es sich um eine reale Bedrohung (Straßenräuber mit einem Messer) oder um eine Panikattacke aus heiterem Himmel handelt. Jeder vierte Patient mit Angststörung klagt über chronische Schmerzen. Nach Sigmund Freud ist die Angst ein Abwehrmechanismus des Ich. Der Psychiater und Psychoanalytiker Stavros Mentzos hält die Angst aufgrund der sie „begleitenden vegetativen Erscheinungen sowie analoger Erscheinungen bei Tieren“ für ein „angeborenes und biologisch verankertes Reaktionsmuster“ und vergleicht sie mit der Schmerzreaktion. Im Anschluss an die Verhaltenstherapie fragt er sich, „ob nicht die Angst ein regelrechter Instinkt ist“.
(Quelle: Wikipedia)

Burnout-Syndrom

(engl. (to) burn out: „ausbrennen“) ist ein Zustand ausgesprochener emotionaler Erschöpfung mit reduzierter Leistungsfähigkeit, das als Endzustand einer Entwicklungslinie bezeichnet werden kann, die mit idealistischer Begeisterung beginnt und über frustrierende Erlebnisse zu Desillusionierung und Apathie, psychosomatischen Erkrankungen und Depression oder Aggressivität und einer erhöhten Suchtgefährdung führt.[1]
Burnout kann nahezu alle sozialen Gruppen treffen – von Schülern über Forscher bis hin zu Arbeitslosen und Rentnern sind Krankheitsfälle bekannt.
Die charakteristischen Merkmale sind eine körperliche und emotionale Erschöpfung, anhaltende physische und psychische Leistungs- und Antriebsschwäche, sowie der Verlust der Fähigkeit, sich zu erholen. Ebenso ist eine zynische, abweisende Grundstimmung gegenüber Kollegen, Klienten und der eigenen Arbeit festzustellen. Burnout ist nicht nur ein persönliches Problem des Betroffenen, sondern gefährdet aufgrund seiner „ansteckenden“ Natur das berufliche Umfeld. Auch wenn sich die Krankheitshäufigkeit (Prävalenz) des Burnout-Syndroms noch nicht feststellen lässt, wird eine allgemeine Steigerung des Burnout-Risikos aufgrund sich verändernder Lebens- und Arbeitsbedingungen erwartet. Warnsymptome der Anfangsphase Eine Theorie sagt: „Nur jemand, der einmal entflammt war, kann auch ausbrennen!.“ (Pines, Aronson & Kafry, 1985)

Auffallende Merkmale der Anfangsphase sind beispielsweise:

  • vermehrtes Engagement für bestimmte Ziele
  • man arbeitet nahezu pausenlos
    • verzichtet auf Erholungs- oder Entspannungsphasen
    • fühlt sich unentbehrlich und vollkommen
    • um das darzustellen, entwerten Betroffene häufig andere Teammitglieder
      und machen sich so bei Kollegen unbeliebt
  • der Beruf wird zum hauptsächlichen Lebensinhalt
  • Hyperaktivität
  • Nichtbeachten eigener Bedürfnisse
  • Verdrängen von Misserfolgen
  • Beschränkung sozialer Kontakte auf einen Bereich, z. B. die Kunden,
  • Partnervernachlässigung
  • Erschöpfung
  • chronische Müdigkeit
  • Suche von Ablenkung und Trost in Alkohol, Tabak, Internet- und Computeraktivitäten, vielem Essen oder häufigerem Sex
  • Konzentrationsschwäche
  • Schlafstörungen
  • Drehschwindel
  • Angstzustände

Ob auch akute Überbelastung z. B. in Grenzlagen zu Burnout führen kann, ist noch nicht genau erforscht.
(Quelle: Wikipedia)

Autogenes Training

Das autogene Training ist eine auf Autosuggestion basierende Entspannungstechnik. Es wurde vom Berliner Psychiater Johannes Heinrich Schultz aus der Hypnose entwickelt, am 30. April 1927 erstmals vorgestellt und 1932 in seinem Buch Das autogene Training publiziert. Heute ist das autogene Training eine weit verbreitete und anerkannte Methode, um Stress und psychosomatische Störungen zu behandeln.

Depression

Depressiv (lat. deprimere „niederdrücken“) bezeichnet umgangssprachlich einen Zustand psychischer Niedergeschlagenheit. Als medizinischer Begriff wird die Depression zu den affektiven Störungen gezählt. Im gegenwärtig verwendeten Klassifikationssystem psychischer und anderer Erkrankungen (ICD 10) lautet die Krankheitsbezeichnung depressive Episode oder rezidivierende (wiederkehrende) depressive Störung. Dabei bleibt offen, ob die Krankheit reaktiv, neurotisch oder endogen entstanden ist. Die Diagnose wird allein nach Symptomen und Verlauf gestellt. Die Krankheit Depression (depressive Episode nach ICD-10) ist charakterisiert durch die Symptomverbindung von

  • Stimmungseinengung (Verlust der Fähigkeit, sich freuen zu können oder Trauer zu empfinden; Verlust der affektiven Resonanz, d. h. der Patient ist durch Zuspruch nicht aufhellbar),
  • Antriebshemmung, zu der auch eine Denkhemmung gehört,
  • innere Unruhe,
  • Schlafstörungen. Diese Schlafstörungen sind Ausdruck eines gestörten 24-Stundenrhythmus. Häufig geht es dem Kranken in den frühen Morgenstunden so schlecht, dass er nicht mehr weiter schlafen kann. Liegt diese Form des gestörten chronobiologischen Rhythmus vor, fühlt sich der Patient am späten Nachmittag und Abend jeweils besser, bis dann einige Stunden nach Mitternacht die depressive Symptomatik in voller Stärke wieder einsetzt.

Weniger beweisend und aus den Kernsymptomen (Grundsymptomen) ableitbar sind übertriebene Sorge um die Zukunft, u. U. überbetonte Beunruhigung durch Bagatellstörungen im Bereich des eigenen Körpers (s. Hypochondrie), das Gefühl der Hoffnungslosigkeit, Minderwertigkeit, Hilflosigkeit, sowie soziale Selbstisolation, Selbstentwertung und übersteigerte Schuldgefühle, dazu Müdigkeit, verringerte Konzentrations- und Entscheidungsfähigkeit, das Denken ist verlangsamt (Denkhemmung), sinnloses Gedankenkreisen (Grübelzwang), dazu Störungen des Zeitempfindens. Häufig bestehen Reizbarkeit und Ängstlichkeit. Negative Gedanken und Eindrücke werden über- und positive Aspekte nicht adäquat bewertet. Das Gefühlsleben ist eingeengt, was zum Verlust des Interesses an der Umwelt führen kann. Auch kann sich das sexuelle Interesse vermindern oder erlöschen (Libidoverlust). Bei einer schweren depressiven Episode kann der Erkrankte in seinem Antrieb so gehemmt sein, dass er nicht mehr einfachste Tätigkeiten, wie Körperpflege, Einkaufen oder Abwaschen verrichten kann. Der Schlaf ist nicht erquickend, das morgendliche Aufstehen bereitet Probleme (Morgentief; Tagesschwankungen). Bei einer seltenen Krankheitsvariante verhält es sich umgekehrt: Es tritt ein sogenanntes „Abendtief“ auf, d. h. die Symptome verstärken sich gegen Abend und das Einschlafen ist erschwert oder erst gegen Morgen möglich. Depressive Erkrankungen gehen mit körperlichen Symptomen einher, sogenannten Vitalstörungen, wie Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, Gewichtsabnahme, Gewichtszunahme („Kummerspeck“), Knochenschwund[1] häufig auch mit Schmerzen in ganz unterschiedlichen Körperregionen, am typischsten mit einem quälenden Druckgefühl auf der Brust.
Während einer depressiven Episode ist die Infektionsanfälligkeit erhöht.
Je nach Schwere einer Depression kann sie mit latenter oder akuter Suizidalität einhergehen. Es wird vermutet, dass der größte Teil der jährlich zirka 12.000 Suizide in Deutschland auf Depressionen zurückzuführen ist.
(Quelle: Wikipedia)

Freud, Sigmund

(1856 – 1939) war der bisher wohl bedeutendste Tiefenpsychologe und österreichischer Arzt. Er hat das Verfahren der Psychoanalyse begründet und wurde ebenso als Religionskritiker und Philosoph bekannt. Seine ursprünglichen Annahmen und Theorien wurden innerhalb des letzten Jahrhunderts heftig kritisiert und verändert und durch zahlreiche andere Theoretiker ergänzt. Er war einer der wichtigsten Denker des 20. Jahrhunderts.

Eine seiner wichtigsten Annahmen war der „psychische Apparat“ oder heute „Instanzenmodell“:
freud-grafik

Gesprächspsychotherapie

Die Klientenzentrierte Psychotherapie ist eine Therapieform der Humanistischen Psychologie und wird auch Gesprächspsychotherapie, non-direktive oder Personzentrierte Psychotherapie genannt, sie ist eng mit der Person ihres Begründers Carl R. Rogers verbunden. Für die humanistische Kommunikation findet die nondirektive Gesprächsführung auch außerhalb der Psychotherapie Anwendung.
Die Psychotherapie-Theorie ruht im Wesentlichen auf zwei Säulen: einer wissenschaftlich überprüften Aussage über wirkungsvolles Eingehen von Psychotherapeuten und Beratern auf ihre Klienten (die sechs notwendigen und hinreichenden Bedingungen zur psychologischen Veränderung) und die Grundannahmen über die Natur des Menschen („Aktualisierungstendenz“ sowie „Bedürfnis nach bedingungsloser positiver Wertschätzung“).
Damit eine psychologisch relevante Veränderung des Selbstkonzepts einer Person stattfinden kann, müssen vom Therapeuten die drei Grundhaltungen in der Beziehung zum Klienten gelebt werden:

  1. Bedingungslose positive Wertschätzung gegenüber der Person des Ratsuchenden mit ihren Schwierigkeiten und Eigenheiten. Das Bedürfnis nach bedingungsloser positiver Wertschätzung gehört auch zu den personzentrierten Grundannahmen über die Natur des Menschen. Die bedingungslose positive Wertschätzung gegenüber dem Klienten kann verschiedene konkrete Interaktionsformen annehmen. So gehört das vorbehaltslose Annehmen des vom Klienten Ausgedrückten dazu, das Ermutigen der ratsuchenden oder leidenden Person ist ebenso eine Grundform des bedingungslosen Wertschätzens wie das Ausdrücken von Solidarität mit dem Klienten (J. Finke, 2004).
  2. Empathie: Einfühlsames Verstehen der Welt und der Probleme aus der Sicht des Klienten, und die Fähigkeit, diese Empathie dem Klienten zu kommunizieren. Bei der Empathie als generativem Prinzip von hilfreichen Therapeut-Klient-Interaktionen können verschiedene Formen unterschieden werden. Grundformen der Empathie sind beispielsweise die Wiederholung des Mitgeteilten, die Empathie als Konkretisierung des Gesagten, die Empathie mit Bezug auf das Selbstkonzept des Klienten sowie auch Empathie mit Bezug auf das organismische (haltungsprägende) Erleben des Klienten (J. Finke, 2004).
  3. Kongruenz in seiner Haltung (Echtheit, Wahrhaftigkeit gegenüber dem Klienten): Offenes Wahrnehmen des eigenen Erlebens als Therapeut oder Berater, der mit dem Klienten in Beziehung steht. Dieses Offen-Sein schließt auch Echtheit in dem Sinn ein, dass Psychotherapeuten und Berater nicht nur als Fachpersonen in Erscheinung treten, sondern auch und besonders als Person sich dem Klienten in der Begegnung zu erkennen geben. Bei der Kongruenz als generativem Prinzip von hilfreichen Therapeut-Klient-Interaktionen können zum Beispiel verschiedene grundsätzliche Echtheitsformen des Therapeuten unterschieden werden. Echtheit im Sinne von Konfrontation mit dem Klienten, Echtheit im Sinne von Klärung des Beziehungsgehaltes mit dem Klienten und Echtheit/Kongruenz im Sinne einer Selbstmitteilung des Therapeutenerlebens zuhanden des Klienten (J. Finke, 2004).
    (Quelle: Wikipedia)
Hypnose

Als Hypnose (von Hypnos, dem griechischen Gott des Schlafes) werden bezeichnet:

das Verfahren zum Erreichen einer hypnotischen Trance (Trance ist gekennzeichnet durch vorübergehend geänderte Aufmerksamkeit und meist tiefe Entspannung). Man spricht auch von hypnotischer Induktion und Hypnose im engeren Sinne.
der Zustand der hypnotischen Trance. Trance wird nur im Sinne des Zustands gebraucht.

Der Begriff Hypnose stammt vom griechischen Wort hypnos (Schlaf), da man in der Anfangszeit der Forschung davon ausging, dass es sich um einen schlafähnlichen Zustand handelt. Als Hypnotiseur bezeichnet man dabei die hypnotisierende Person, als Hypnotisand (auch: Proband, in der Hypnotherapie Patient oder Klient) die hypnotisierte Person. Dabei kann eine Person auch beide Rollen übernehmen, das bezeichnet man als Auto- oder Selbsthypnose; in allen anderen Fällen nennt man es Fremd- oder Heterohypnose. Eine hypnotische Trance wird mittels Hypnose induziert (Induktion), der Proband befindet sich in Hypnose oder in einer hypnotischen Trance. Zur Beendigung wird die Trance aufgelöst bzw. exduziert (Exduktion), der Hypnotisand wacht auf. Wird der Proband (zum Beispiel zwecks Vertiefung der Trance) aus der Trance geholt und kurz darauf wieder zurück in Trance versetzt, so spricht man von Fraktionierung. Im Rahmen der Hypnose werden dem Probanden ggf. verbale Anweisungen, sog. Suggestionen, gegeben, die direkt auf das Unterbewusstsein wirken sollen. Suggestionen, die auch nach Auflösung der Hypnose noch wirksam sein sollen, werden als posthypnotische Suggestionen bezeichnet.
(Quelle: Wikipedia) Siehe auch Seite „Behandlungskonzept“.

Intensive psychodynamische Kurzzeittherapie

Die Intensive Psychodynamische Kurzeittherapie (engl.: Intensive Short-Term Dynamic Psychotherapy (ISTDP)) wurde vom Psychiater und Psychoanalytiker Habib Davanloo (Harvard USA) entwickelt und 1978 veröffentlicht. Sie will verdrängte Wurzeln von psychischen Störungen (Neurosen und neurotischen Persönlichkeitsstörungen) aufdecken und durcharbeiten.
Der Motor für neurotische Störungen liegt in unverarbeiteten, im Unbewussten gespeicherten traumatischen Erlebnissen mit elterlichen Bezugspersonen. In der Therapie werden diese alten Situationen in der Übertragung zwischen Klient und Therapeut wieder inszeniert.
Verdrängte Gefühle drängen nach Abfuhr, das erzeugt Angst, und diese erzeugt Widerstand. (Quelle: Wikipedia)

Jung, Carl Gustav

(1875 – 1961) meist kurz C. G. Jung, war ein Schweizer Mediziner und Psychologe und der Begründer der Analytischen Psychologie.

Katathym Imaginative Psychotherapie

Die Katathym Imaginative Psychotherapie (KIP) ist ein von Hanscarl Leuner 1954 eingeführtes tiefenpsychologisch fundiertes Verfahren, das anfänglich unter den synonymen Begriffen „Katathymes Bilderleben“ (KB) und „Symboldrama“ bekannt wurde. Heute heißt es im offiziellen Sprachgebrauch „Katathym Imaginative Psychotherapie“ (KIP).

Die therapeutische Praxis beruht auf der Anregung zu bildlichen Vorstellungen (Imaginationen), für die Leuner eine Anzahl von feststehenden Motiven (z. B. Blume, Haus, Weg) entwickelt hatte. Zwar werden Imaginationen in etlichen Psychotherapiemethoden verwendet, die KIP jedoch systematisiert ihre Anwendung am stärksten.
Mit der KIP ist sowohl jene spezielle, emotionsnah gestaltete Imagination angesprochen, auf der das Verfahren basiert, als auch deren Einbindung in einen psychotherapeutischen Prozess. In diesem Sinne ist die KIP als ein ausdifferenziertes methodisches Vorgehen zur Handhabung der Tagtraumtechnik zu definieren, das auf dem theoretischen Fundament der Psychoanalyse aufgebaut ist, deren wesentliche Parameter wie Übertragung und Widerstand berücksichtigt, symbolischen Prozessen besondere Aufmerksamkeit widmet und dabei der Arbeit mit Imaginationen in Form von Tagträumen einen essentiellen Stellenwert einräumt.

Im Unterschied zu Visualisierungstechniken anderer Methoden zeichnen sich die katathymen Imaginationen dadurch aus, dass sie nicht nur optische Eindrücke plastisch vor Augen führen, sondern grundsätzlich alle Sinnesmodalitäten umfassen und sich in Handlungsvollzügen von Tagtraumcharakter entfalten. Das Beiwort „katathym“ soll deutlich machen, dass diese Vorstellungen „aus dem Gefühl heraus“, also nicht willentlich gesteuert werden. Für den Umgang mit diesen hält die KIP eine Vielzahl lehr- und lernbarer therapeutischer Interventionen bereit. Die Methode wird in eine Grund-, Mittel und Oberstufe eingeteilt. Zu jeder Stufe werden eine Reihe von Standardmotiven und spezifischen Vorgehensweisen angegeben, die in mittlerweile fünf Jahrzehnten beständig ausdifferenziert und weiterentwickelt wurden.

Auf der Bildebene des Tagtraums kommen neben der aktuellen Befindlichkeit des Patienten u.a. seine Wesenszüge, Verhaltenseigentümlichkeiten, Ressourcen, Motivationsstrukturen und zentralen unbewussten Beziehungskonflikte symbolisch zur Darstellung. Darüber hinaus verbildlichen sich immer wieder auch die als „Übertragung“ bezeichneten unbewussten Vorstellungen über die therapeutische Beziehung und jene Erfahrungen mit anderen Menschen, die als so genannte „Repräsentanzen“ ihren innerseelischen Niederschlag gefunden haben.

Die kognitiven und affektiven Inhalte des Tagtraumgeschehens können unter diagnostischen Gesichtspunkten verstanden und therapeutisch aufgegriffen werden, um sie von bewusstseinsnahen Oberflächenschichten her langsam und vorsichtig in die Tiefe unbewussten seelischen Geschehens zu verfolgen. In der Traumatherapie bezieht die KIP die Arbeit mit dem Inneren Kind in die Behandlung ein. Es werden Imaginationen angeleitet, das innere Kind an einen sicheren, guten Ort zu bringen und von imaginären Helferwesen versorgen zu lassen.

Neben der Behandlung neurotischer Störungen hat sich das Spektrum der Indikationen auch auf andere psychogene Erkrankungen (strukturelle Ich-Störungen, posttraumatische Belastungsstörungen etc.) erweitert. Für psychosomatische Erkrankungen hält das Verfahren schonende und effektive Behandlungsansätze bereit. Neben der Einzeltherapie (mit besonderen Möglichkeiten der Fokaltherapie) eignet sich die Tagtraumtechnik auch für die Paar-, Familien- und Gruppentherapie sowie für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen.
(Quelle: Wikipedia)

Mobbing oder Mobben

(von englisch to mob „anpöbeln, angreifen, bedrängen, über jemanden herfallen“ und mob „Meute, Gesindel, Pöbel, Bande“) steht im engeren Sinn für „Psychoterror am Arbeitsplatz mit dem Ziel, den Betroffenen aus dem Betrieb hinauszuekeln.“ Im weiteren Sinn bedeutet Mobbing, einen Kollegen ständig zu schikanieren, quälen und verletzen, beispielsweise in der Schule (Mobbing in der Schule), am Arbeitsplatz, im Sportverein, im Altersheim oder im Gefängnis. Typische Mobbinghandlungen sind Verbreitung falscher Tatsachen, Zuweisung sinnloser Arbeitsaufgaben, Gewaltandrohung, soziale Isolation oder ständige Kritik an der Arbeit.

Mobbing bezeichnete ursprünglich ein Verteidigungsverhalten von Tieren.
1963 hatte der Verhaltensforscher Konrad Lorenz den Begriff „Mobbing“ (Hassen) geprägt: Er bezeichnete damit Gruppenangriffe von Tieren auf einen Fressfeind oder anderen überlegenen Gegner – dort von Gänsen auf einen Fuchs. Der schwedische Arzt Peter-Paul Heinemann verwendete 1969 den Begriff für das Phänomen, dass Gruppen eine sich von der Norm abweichend verhaltende Person attackieren.
Bekannt in der heutigen Bedeutung wurde der Begriff durch den aus Deutschland ausgewanderten schwedischen Arzt und Psychologen Heinz Leymann. Er sprach von „Mobbing“ in Bezug auf das Arbeitsleben. Seine Forschungen über direkte und indirekte Angriffe in der Arbeitswelt begannen gegen Ende der siebziger Jahre. Anfang der neunziger Jahre veröffentlichte er seine erste Arbeit, welche die bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse zusammenfasste. Leymanns Berichte weckten zunächst nur Interesse in den nordeuropäischen Staaten. Später fanden sie im mitteleuropäischen Raum Beachtung. Veröffentlichungen, eindringliche Fallschilderungen, öffentliche Diskussionen, Unternehmensberater, die Aufnahme der Thematik durch Gewerkschaften, Arbeitgeber und andere Verbände, sowie in der Medizin, machten das Thema Mobbing zunehmend in der breiteren Öffentlichkeit bekannt.
Anders als in den skandinavischen Ländern und im deutschsprachigen Raum wird in englischsprachigen Ländern üblicherweise die Benennung „bullying“ verwendet.
Definition

Alltagssprachlich ausgedrückt bedeutet Mobbing, dass jemand zumeist am Arbeitsplatz – aber auch in anderen Organisationen – fortgesetzt geärgert, schikaniert, in passiver Form als Kontaktverweigerung mehrheitlich gemieden oder in sonstiger Weise in seiner Würde verletzt wird. Eine allgemein anerkannte Definition gibt es nicht. Die meisten Forscher betonen laut Christoph Seydl folgende Gesichtspunkte:

  • Verhaltensmuster: Mobbing bezieht sich auf ein Verhaltensmuster und nicht auf eine einzelne Handlung. Die Handlungsweisen sind systematisch, das heißt sie wiederholen sich beständig.
  • Negative Handlungen: Mobbingverhalten kann verbal (zum Beispiel Beschimpfung), nonverbal (zum Beispiel Vorenthalten von Informationen) oder physisch (zum Beispiel Verprügeln) sein. Solche Handlungen gelten üblicherweise als feindselig, aggressiv, destruktiv und unethisch.
  • Ungleiche Machtverhältnisse: Die Beteiligten haben unterschiedliche Einflussmöglichkeiten auf die jeweilige Situation. Jemand ist jemand anderem unter- beziehungsweise überlegen. Dazu ist kein Rangunterschied nötig, das kann durch die bloße Anzahl bedingt sein: viele gegen einen.
  • Opfer: Im Handlungsverlauf kristallisiert sich ein Opfer heraus. Aufgrund der ungleichen Machtverteilung hat es Schwierigkeiten, sich zu verteidigen.

Hinsichtlich der Urheber ist seitens der IG Metall folgende Häufigkeitsverteilung festgestellt worden:

44 %: Kollegen
37 %: Vorgesetzte
10 %: Kollegen und Vorgesetzte gemeinsam
9 %: Untergebene

Mobbing hat weit reichende negative Folgen für die Gesundheit sowie für die berufliche und private Situation des Opfers, wobei insbesondere Neuberger darauf hinweist, dass die Täter-Opfer-Unterscheidung sehr problematisch, weil zu einfach, ist. Regelmäßige feindselige Angriffe rufen negative Gefühle und starke Verunsicherungen bei den Betroffenen hervor, was zumeist nicht ohne Folgen auf ihr Arbeits- und Leistungsverhalten bleibt. 98,7 % der deutschen Mobbingopfer geben an, dass sich Mobbing darauf auswirkt. Am häufigsten nennen Opfer laut Mobbing-Report Demotivation (71,9 %), starkes Misstrauen (67,9 %), Nervosität (60,9 %), sozialen Rückzug (58,9 %), Ohnmachtsgefühle (57,7 %), innere Kündigung (57,3 %), Leistungs- und Denkblockaden (57,0 %), Selbstzweifel an den eigenen Fähigkeiten (54,3 %), Angstzustände (53,2 %) und Konzentrationsschwächen (51,5 %).[12] Beruflich kann Mobbing zu Kündigung, Versetzung und Erwerbsunfähigkeit des Opfers führen.
Laut Mobbing-Report erkranken 43,9 % der Betroffenen wegen Mobbing, wovon fast die Hälfte davon länger als sechs Wochen krank wird.[12] Posttraumatische Belastungsstörungen gelten beispielsweise als gesundheitliche Mobbingfolgen.
Die privaten und familiären Auswirkungen von Mobbing auf die Betroffenen sind vielschichtig. Zu den häufigsten Folgen gehören laut Mobbing-Report Unausgeglichenheit (23,7 %), soziale Isolation (21,6 %), Streit in der Familie beziehungsweise Partnerschaft (19,7 %), allgemeine Belastung (16,6 %), finanzielle Probleme (15,4 %), Antriebslosigkeit (13,9 %), Aggressivität (9,6 %), Überschattung des Privatlebens (9,6 %) und Depressionen (9,3 %).

Die Folgen von Mobbing gehen ganz erheblich über einen bloßen Verlust von Lebensqualität des Mobbingopfers hinaus. Sie führen oftmals zu massiven gesundheitlichen Schäden. Es ist von entsprechend hohen volks- und betriebswirtschaftlichen Kosten auszugehen: Schätzungen zufolge reichen diese finanziellen Schäden weit in den zweistelligen Milliardenbereich hinein. Sie sind verursacht durch Heilbehandlungen und Rehabilitationskuren oder gar Dauerarbeitslosigkeit, Erwerbsunfähigkeit und Frühverrentung der Betroffenen. Dem einzelnen Unternehmen entstehen nennenswerte finanzielle Belastungen. Dazu gehören Minderleistung, Fluktuation und Fehlzeiten des von Mobbing betroffenen Mitarbeiters. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) beziffert die betrieblichen Kosten eines durch Mobbing bedingten Fehltages auf 103 bis 410 Euro. Dazu kommt die wesentlich höheren „indirekten“ Kosten: direkte und indirekte Fehlerkosten, Kosten durch direkten Leistungsverlust der beteiligten Mitarbeiter, Kosten durch Störungen der sozialen Arbeitsgemeinschaft, Motivations- und Kreativitäts- und Imageverlust. Gesicherte Berechnungen zu den durchschnittlichen Kosten von Mobbingfällen gibt es noch nicht. (Quelle: Wikipedia)

Persönlichkeitsstörung

Als Persönlichkeitsstörungen bezeichnet man in der Psychiatrie und Klinischen Psychologie verschiedene überdauernde Erlebens- und Verhaltensmuster mit Beginn in der Kindheit und Jugend, die von einem flexiblen, situationsangemessenen Erleben und Verhalten in jeweils charakteristischer Weise abweichen. Sie sind durch relativ starre mentale Reaktionen und Verhaltensformen gekennzeichnet, vor allem in Situationen, die für die jeweilige Person konflikthaft sind. Die persönliche und soziale Funktions- und Leistungsfähigkeit ist meistens beeinträchtigt.
Persönlichkeitsstörungen werden nach charakteristischen Merkmalen unterteilt, wobei jedoch häufig Überschneidungen vorkommen. In der Psychiatrie und klinischen Psychologie wurden verschiedene Typologien bzw. Klassifikationssysteme entwickelt, wie ICD-10 und DSM-IV. Nach ICD-10 gehören die Persönlichkeitsstörungen zum Symptomkomplex Psychische und Verhaltensstörungen.
(Quelle: Wikipedia)

Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson

Bei der progressiven Muskelentspannung (auch: progressive Muskelrelaxation, kurz PMR oder progressive Relaxation, kurz PR, oder Tiefenmuskelentspannung) nach Edmund Jacobson handelt es sich um ein Verfahren, bei dem durch die willentliche und bewusste An- und Entspannung bestimmter Muskelgruppen ein Zustand tiefer Entspannung des ganzen Körpers erreicht wird. Dabei werden nacheinander die einzelnen Muskelpartien in einer bestimmten Reihenfolge zunächst angespannt, die Muskelspannung wird kurz gehalten, und anschließend wird die Spannung gelöst. Die Konzentration der Person wird dabei auf den Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung gerichtet und auf die Empfindungen, die mit diesen unterschiedlichen Zuständen einhergehen. Ziel des Verfahrens ist eine Senkung der Muskelspannung unter das normale Niveau aufgrund einer verbesserten Körperwahrnehmung. Mit der Zeit lernt die Person, muskuläre Entspannung herbeizuführen, wann immer sie dies möchte. Zudem können durch die Entspannung der Muskulatur auch andere Zeichen körperlicher Unruhe oder Erregung reduziert werden, wie beispielsweise Herzklopfen, Schwitzen oder Zittern. Darüber hinaus können Muskelverspannungen aufgespürt und gelockert und damit Schmerzzustände verringert werden.
(Quelle: Wikipedia)

Psychoanalyse

Im engeren Sinn ist die Psychoanalyse ein psychotherapeutisches Behandlungsverfahren. Im Unterschied zu übenden bzw. trainierenden Verfahren (wie Verhaltenstherapie) zählt sie zu den aufdeckenden Therapien, die versuchen, dem Patienten ein vertieftes Verständnis der ursächlichen (meist unbewussten) Zusammenhänge seines Leidens zu vermitteln – was oft mit dem Begriff der Einsicht verbunden wird. Es wäre jedoch ein Missverständnis, eine rationale Einsicht in die Verursachungszusammenhänge als wesentliches Ziel einer psychoanalytischen Therapie anzusehen. Vielmehr wird eine weitergehende Umstrukturierung der Persönlichkeit und insbesondere des Gefühlslebens in denjenigen Bereichen angestrebt, die zur Aufrechterhaltung psychopathologischer Elemente (Symptome, Persönlichkeitseigenschaften) beitragen. Die klassische Psychoanalyse findet über einige Jahre hinweg drei- bis fünfmal wöchentlich statt. Der Patient bzw. Analysand liegt auf einer Couch und sagt möglichst unzensiert alles, was ihn gerade bewegt bzw. ihm durch den Sinn geht (Freies Assoziieren). Der hinter ihm sitzende Analytiker hört mit einer Haltung „freischwebender Aufmerksamkeit“ zu und teilt dem Analysanden die während des psychoanalytischen Prozesses gewonnenen Erkenntnisse mit („Deutung“), wann immer er dies für günstig hält. Insbesondere bemüht sich der Analytiker, die sich in der Beziehung zu ihm einstellenden Übertragungen typischer emotionaler Muster bzw. Motive des Analysanden aufzuspüren und ihren Stellenwert innerhalb der Psychodynamik des Analysanden zu interpretieren, um sie einer Veränderung zugänglich zu machen („Übertragungsanalyse“). Auch die Traumanalyse kommt während der analytischen Behandlung zur Anwendung. Neben der „großen“ psychoanalytischen Therapie mit bis zu 300 (von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommenen) Sitzungen sind heute kürzer dauernde tiefenpsychologische Therapieformen weit verbreitet (siehe unter anderem Analytische Psychotherapie und Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie), bei denen sich Analytiker und Analysand gegenübersitzen und sich ein- bis zweimal wöchentlich treffen. Erwähnenswert sind noch die psychoanalytischen Fokaltherapien bzw. Kurzzeittherapien, in denen versucht wird, ein zentrales, mehr oder weniger klar umschriebenes Problem in insgesamt ca. 20 bis 30 Sitzungen zu behandeln. Auch wurden eine Vielzahl von Methoden entwickelt, die besonders für die Behandlung von spezifischen psychischen Störungen geeignet sind. Die Psychoanalyse findet Anwendung bei Erwachsenen sowie bei Kindern und Jugendlichen. Zudem gibt es psychoanalytische Paar- und Familientherapie, Gruppenpsychoanalyse, stationäre psychodynamische Therapie und psychoanalytisch orientierte Supervision.
(Quelle: Wikipedia)

Psychosomatische (somatoforme) Störungen

Als Somatoforme Störungen werden körperliche Beschwerden bezeichnet, die sich nicht oder nicht hinreichend auf eine organische Erkrankung zurückführen lassen. Dabei stehen neben Allgemeinsymptomen wie Müdigkeit und Erschöpfung Schmerzsymptome an vorderster Stelle, gefolgt von Herz-Kreislauf-Beschwerden, Magen-Darm-Beschwerden, sexuellen und pseudoneurologischen Symptomen.
Somatoforme Störungen treten bei ca. 80 % der Bevölkerung zumindest zeitweise auf, gehen in der Regel „von selbst“ vorüber und werden kaum beachtet. Bei einigen Personen (die Angaben über die Häufigkeit schwanken zwischen 4 % und ca. 20 %) können sich diese Beschwerden aber chronifizieren und eine zentrale Rolle im Leben einnehmen. Sie gehören zu den häufigsten Störungsbildern bei Patienten von Allgemeinärzten und Allgemeinkrankenhäusern. Mindestens 20 % der Patienten, die einen Hausarzt aufsuchen, leiden an einer somatoformen Störung; aus stationären Abteilungen werden somatoforme Störungen in einer Häufigkeit von 10 bis zu 40 % der Patienten berichtet. Patienten mit somatoformen Störungen gelten traditionell als schwierig beim Hausarzt und als unmotiviert beim Psychotherapeuten. Die Kosten für die Behandlung dieser Personengruppe sind immens und liegen bis zu 14-mal höher als die durchschnittlichen Pro-Kopf-Behandlungsausgaben. Der Begriff „Somatoforme Störungen“ wurde 1980 in die offiziellen Klassifikationssysteme eingeführt. In der Internationalen Klassifikation von Krankheiten (ICD-10) werden sie in der Kategorie F45 erfasst. Traditionelle Bezeichnungen für Krankheitsbilder aus diesen Kategorien sind z. B. psychogene Störungen, funktionelle Störungen, vegetative Dystonie, allgemeines psychosomatisches Syndrom, Konversionshysterie, Briquet-Hysterie, psychische Überlagerung.
Somatoforme Störungen können sich in einer Vielzahl von Symptomen äußern:

  • im Bereich der Atmung z. B. als Gefühl der Atemhemmung, Globus, Halsenge, Luftnot
  • im Bereich des Herzkreislaufsystems z. B. Druckgefühl, Stiche, Beklemmungsgefühl in der Brust, Herzstolpern
  • im Magen-Darm-Trakt (Reizmagen und Reizdarm): Übelkeit, Völlegefühl, Bauchschmerzen, Stuhlunregelmäßigkeiten
  • in der Gynäkologie (chronische Unterbauchschmerzen, Pelvipathiesyndrom): Schmerzen im Unterbauch mit Ausstrahlung in Leisten und Kreuzbein
  • in der Urologie (Reizblase, Urethralsyndrom, Prostatadynie): Häufiges und/oder schmerzhaftes Wasserlassen, Gefühl erschwerter Miktion, Schmerzen im Unterbauch/Damm
  • als Somatoforme Schmerzstörung: Anhaltende Schmerzen ohne erklärenden körperlichen Befund. Häufig handelt es sich um Symptome, die auf eine starke Erregung des autonomen Nervensystems zurückgeführt werden können. Aber auch Fehlfunktionen, die über das nicht-autonome Nervensystem vermittelt sind, wie Zittern und muskulärer Hartspann oder Abweichungen im Hormonsystem sind zu beobachten.

Daneben findet man bei Patienten mit somatoformen Störungen nicht selten andere psychische Störungen, insbesondere depressive Störungen, Angststörungen und Persönlichkeitsstörungen.
(Quelle: Wikipedia)

Selbstwert

(auch: Eigenwert, Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen, Selbstkonzept) Hierunter versteht die Psychologie den Eindruck oder die Bewertung, die man von sich selbst hat. Das kann sich auf den Charakter und die Fähigkeiten des Individuums, die Erinnerungen an die Vergangenheit und das Ich-Empfinden oder auf das Selbstempfinden beziehen.
Äußere Faktoren können das Selbstvertrauen prägen, wenn bei bestimmten Anforderungen hinreichend objektive Gründe gegeben sind, wie zum Beispiel Methodenkompetenz, ausreichende Kenntnisse oder Erfahrungen, wiederholte Tätigkeiten in ähnlichen Situationen oder ähnliches. Selbstwert ist darüber hinaus auch eine politisch-moralische Kategorie, die beispielsweise die Gewissheit begründet, in einer bestimmten Situation „im Recht“ zu sein, bzw. ein zustehendes Recht wahrzunehmen, einzufordern oder zu erstreiten.

Selbstwertgefühl resultiert aus dem Vergleich der vermeintlichen subjektiven Fähigkeiten mit den Anforderungen, mit denen sich die Persönlichkeit konfrontiert sieht. Es lässt sich an ganz konkreten und zunehmend verallgemeinerten Anforderungssituationen bestimmen, zum Beispiel auch in psychologischen Tests. Ein hohes Selbstvertrauen gegenüber Anforderungen zeigt sich, wenn vorausschauend eingeschätzt wird, dass diese Situation gut gemeistert werden kann.

Der Grad des Selbstvertrauens hängt im Normalfall von der unterschiedlichen Befähigung für bestimmte Tätigkeiten ab und ist zeitlichen Änderungen (etwa durch Emotionen oder Müdigkeit) unterworfen.
Personen können situativ oder ständig ein inadäquates Selbstvertrauen haben, indem sie ihre Leistungsmöglichkeiten über- oder unterschätzen. Derartige Fehleinschätzungen entstehen auf der Grundlage individueller Besonderheiten, Einstellungen und anderer Eigenschaften. Ein zu hohes Selbstwertgefühl muss jedoch keineswegs günstig sein und kann sich zu Überheblichkeit entwickeln, was bei anderen Abneigung hervorruft. Der beste Zustand ist ein Gleichgewicht zwischen den vier psychischen Säulen oder Grundbedürfnissen, insbesondere zwischen den jeweils ersten und letzten beiden:

  • Eigenständigkeit und Freiheit
  • zwischenmenschliche Beziehungen und das Bewusstsein gewisser Abhängigkeit
  • Wechsel in manchen Lebenssituationen
  • Dauer bei wichtigen Lebensgrundlagen

Die Basis für einen sicheren Umgang mit sich und der Umwelt hängt eng mit dem Selbstvertrauen und dem Selbstwertgefühl zusammen. Die Selbstsicherheit bildet sich im Laufe der kindlichen Entwicklung aus: 1. über das Erzielen von Wirkungen – insbesondere von jenen, die beim Kind zu angenehmen, positiv erlebten Gefühlen führen;
2. das Erhalten von Wertschätzung und Anerkennung (als besondere Form sozialer Wirkung); 3. dem Identifizieren mit wichtigen Bezugspersonen, die selbst die nötige Selbstsicherheit haben und auf das Kind positiv reagieren; 4. in der späteren Entwicklung durch eine Balance zwischen erlebter Freiheit und der Verbundenheit zu Bezugspersonen.
Die Basis eines gesunden Selbstwertgefühls wird nach gängigen Theorien in der Kindheit gelegt – vor allem durch das Ausmaß an Zuneigung und Anerkennung, also Urvertrauen, die ein Mensch insbesondere von den Eltern (oder besonders später von anderen Bezugspersonen) erfährt.
In späteren Lebensphasen kann das Individuum den Eigenwert umso eher positiv beeinflussen, je unabhängiger es von der Meinung der es umgebenden Gruppen ist. Naturgemäß ist hier die Pubertät eine kritische Zeitspanne. Als Erwachsener beziehen die meisten von uns den Großteil der positiven und negativen Einflüsse auf den Selbstwert aus dem Beruf. Dies kann im Falle von Arbeitslosigkeit für den Betroffenen zum Problem werden. Das bei steigendem Leistungsdruck immer häufiger werdende Mobbing kann verheerende Auswirkungen auf das seelische Gleichgewicht haben und bis zu tiefer Depression führen.
(Quelle: Wikipedia)

Tiefenpsychologie / Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

ist die zusammenfassende Bezeichnung für psychologische und psychotherapeutische Ansätze, die unbewussten (im Volksmund auch unterbewussten) seelischen Vorgängen einen zentralen Stellenwert für die Erklärung menschlichen Verhaltens und Erlebens beimessen. Bei der Tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie wird ein derzeitig aktueller Fokus (z.B. Konflikt) auf Basis der Persönlichkeitsstruktur in einem zeitlich begrenzten Rahmen (max. 80 Sitzungen) im Sitzen unter teilweiser Nutzung regressiver Phänomene bearbeitet. Bekannte tiefenpsychologische Schulrichtungen sind die auf Sigmund Freud zurückgehende Psychoanalyse, die Analytische Psychologie seines Schülers Carl Gustav Jung sowie die von Alfred Adler entwickelte Individualpsychologie.
Die zentrale Vorstellung der Tiefenpsychologie ist, dass „unter der Oberfläche“ des Bewusstseins in den Tiefenschichten der Psyche weitere, unbewusste Prozesse ablaufen und eine erhebliche Wirkung auf das bewusste Seelenleben entfalten. Diese Vorstellung hat bereits Vorläufer, z. B. in der Philosophie (Schopenhauer, Nietzsche) oder in der Literatur der Romantik. Freud war bekannt als der erste, der diese Annahme systematisch untersuchte und aus seinen Entdeckungen weitreichende Schlüsse für die Funktionsweise des menschlichen Seelenlebens zog.

Der Begriff Tiefenpsychologie wurde von Eugen Bleuler eingeführt. Sigmund Freud verwendete diesen Begriff ab 1913, um zwischen der von ihm begründeten Psychoanalyse und der in der akademischen Psychologie damals vorherrschenden Bewusstseinspsychologie zu unterscheiden. Neben der psychoanalytischen Lehre Freuds begründeten dessen Schüler Carl Gustav Jung und Alfred Adler eigene tiefenpsychologische Schulrichtungen: die Analytische Psychologie (Jung) und die Individualpsychologie (Adler).

Alle Richtungen der Tiefenpsychologie vertreten die Auffassung, dass dem bewussten Erleben und Verhalten Prozesse der Triebregulation und Konfliktverarbeitung zugrunde liegen, die in der „Tiefe“ des Unbewussten ablaufen. Die wesentlichen psychischen Prozesse werden als ein Spiel von Kräften verstanden (Psychodynamik), dem Triebe oder sonstige motivationale Prozesse zugrundeliegen, die das menschliche Seelenleben mit spezifischen Energien ausstatten. Freud maß dem Sexualtrieb große Bedeutung bei und nannte die zugehörige Triebenergie Libido. Diese Betonung sexueller Triebkräfte lehnten Jung und Adler ab. Für Jung stand eine unspezifische Triebenergie, für Adler dagegen das Machtstreben im Zentrum der seelischen Antriebskräfte.
(Quelle: Wikipedia)

Verhaltenstherapie

Mit Verhaltenstherapie wird ein ganzes Spektrum von Formen der Psychotherapie bezeichnet. Allen Formen ist gemeinsam, dass die Hilfe zur Selbsthilfe für den Patienten im Mittelpunkt steht, ihm nach Einsicht in Ursachen und Entstehungsgeschichte seiner Probleme Methoden an die Hand gegeben werden, mit denen er zukünftig besser zurecht kommt. Nach der American Association of Behavior Therapy soll die Verhaltenstherapie (VT) vor allem menschliches Leiden lindern und die Handlungsfähigkeit erweitern. Sie beinhaltet Veränderungen der sozialen Umgebung und der sozialen Interaktion. Das Ziel ist hauptsächlich die Ausbildung und Förderung von Fähigkeiten. Die Techniken sollen dem Klienten eine bessere Selbstregulation ermöglichen. Die VT wendet experimental- und sozialpsychologische Prinzipien an und legt Wert auf eine systematische Evaluation der Effektivität bei der Anwendung solcher Prinzipien. Die Ziele und Vorgehensweisen werden vertraglich festgelegt. Zudem orientiert sich die VT an ethischen Prinzipien. Charakteristisch für die VT ist die Konzentration auf gegenwärtige statt auf vergangene Handlungsdeterminanten, ohne diese jedoch in der Analyse der Problementstehung zu vernachlässigen. Somit liegt der Schwerpunkt auf beobachtbarem Verhalten und dessen Veränderung. Die VT unterscheidet sich von der Psychoanalyse durch folgende Annahmen: Es wird angenommen, dass Verhaltensweisen erlernt und auch wieder verlernt werden können. Das bedeutet allerdings nicht mehr wie in der Frühzeit der VT, dass man genetische Unterschiede in der Ätiologie von Störungen verleugnet. Gerade in den Vulnerabilitäts-Stress-Modellen wird z. B. eine ererbte Stressanfälligkeit als Voraussetzung einer Störung berücksichtigt. Außerdem fühlt man sich empirischen Methoden verpflichtet. In ihren Annahmen über ätiologische Störungsmodelle ist sie nur begrenzt Theorien verpflichtet und kann auch jederzeit neue empirische Erkenntnisse in ihre Modelle und Theorien integrieren.

Daraus folgt für die VT, dass problematisches Verhalten in erster Linie als Ergebnis von Lernprozessen gesehen und durch die Verwendung von Verhaltens- und Lernprinzipien verändert werden soll. Entscheidend ist hierfür eine genaue Verhaltensanalyse (horizontal und vertikal) zur Bestimmung der augenblicklichen Determinanten des Verhaltens. Die Behandlungsstrategien werden individuell auf die Probleme der Person angepasst. Um Veränderungen zu bewirken, ist es nicht zwangsläufig notwendig, die Ursprünge des psychologischen Problems genau zu ergründen. Gerade bei gut definierten psychischen Störungen wie Zwang oder Phobie hat sich herausgestellt, dass Heilungen möglich sind ohne genaue Analyse der Entstehungsbedingungen, wenn man die verhaltenstherapeutischen Behandlungsmanuale befolgt, ohne dass es zu Symptomverschiebungen kommt. Andererseits spricht innerhalb der VT auch nichts dagegen, eine genauere Analyse der Störungsätiologie oder der therapeutischen Beziehung vorzunehmen, wenn die manualisierten Standardmethoden versagen. Dies ist auch immer dann angebracht, wenn auf Seiten des Patienten ein ausgeprägtes Interesse an der Entstehung seiner Störung zu erkennen ist und dadurch seine Behandlungsmotivation verbessert werden kann. Auf der anderen Seite gilt jedoch auch: Die Veränderung des problematischen Verhaltens liefert keinen Aufschluss über die Entstehung der Störung.
(Quelle: Wikipedia)